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Wir wissen noch immer, wie du getestet wurdest. Der Tragödie nächster Teil

Was haben Berlin, Ravensburg und München gemeinsam? Sie haben Testzentren, die mit der gleichen Software arbeiten. Und wenn wir über Testzentren schreiben, ist es leider wenig überraschend, dass es mal wieder um ein Datenleck geht. Betroffen sind diesmal mehr als 80.000 Testergebnisse bei vier verschiedenen Testzentrums-Firmen.
Corona Testzentren – Oops we did it again
Wir wollten ja eigentlich nichts mehr mit Corona machen, aber dann kam ein Testzentrum dazwischen. 🙄
Es begann ähnlich wie das letzte Mal: Ein zerforschungs-Angehöriger war beim Corona-Schnelltest und bekam danach eine E-Mail mit einem Link zu seinem Ergebnis. Das kam ihm irgendwie fischig 🐟 vor, also haben wir uns das mal angeschaut.
Wir wissen, wie du diesen Winter getestet wurdest. Ein Corona-Drama in sechs Akten
Wie wir nur mal kurz einen Corona-Test machen wollten und versehentlich in ein Nest voller Sicherheitslücken gefallen sind.
Seit dem 8. März gibt es in Berlin »kostenlose Bürger*innen-Tests«. Über das Portal test-to-go.berlin
kann man ein Testzentrum finden und einen Termin buchen.
Schon kurz nach Veröffentlichung der Testzentren-Übersicht der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung waren wir irritiert: Alles an diesem Online-Portal machte auf uns den Eindruck, doch etwas hastig zusammengestrickt worden zu sein – und das nach nur einem Jahr Pandemie.
Anscheinend ist Internet für das @SenGPG immer noch Neuland und sie haben noch nie von Domainsquatting gehört, denn jetzttesten.berlin sowie tests-to-go.berlin (& test2go & tests2go & test-togo …) sind noch frei.
— zerforschung (@zerforschung) March 7, 2021
Das ist besonders bei mündlicher Weitergabe problematisch. pic.twitter.com/Ai9avSldvo
Da wir ohnehin einen Test machen wollten, konnten wir dieses neue Angebot gleich mal ausprobieren.
Am Testzentrum angekommen wunderten wir uns, dass wir sehr energisch auf die Online-Registrierung hingewiesen wurden. Wir standen doch schon am Eingang! Aufgrund der Menge persönlicher Daten, die in der WebApp abgefragt wurden, hätten wir eine Online-Erfassung eigentlich gern vermieden.
Nach dem Test freuten wir uns nicht nur über das negative Ergebnis – sondern guckten dabei, wie üblich, auch kurz mit auf den Datenverkehr. Bei einigen URLs hatten wir schon im ersten Moment ein mulmiges Gefühl. Das mulmige Gefühl würde in den nächsten Minuten blankem Entsetzen weichen.