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Suche Entspannung, finde Datenleck

Hotels stehen für Schlaf, Urlaub, Reisen – und wohl auch für Datenlecks. Erneut haben wir eine Sicherheitslücke bei einer Hotelsoftware gefunden, diesmal mit vielen Millionen Betroffenen aus den letzten 10 Jahren. Mit dabei: ein saarländischer Softwareanbieter, eine Münchner Motel-Kette und (wie immer) ein zählendes Zerforschi.

Die Kurzfassung vorab:
Wir haben eine Reihe von Sicherheitslücken in SIHOT.WEB und SIHOT.GO! gefunden, die Zugriff auf die Reservierungs- und Gästedaten im System erlaubten.

Betroffen waren unter anderem die DJH-Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, die Arbeiterwohlfahrtstochter AWO SANO, Motel One, der DeHoGa-Campus und eine Reihe von Hotelketten mit Namen wie “Fidelis” und “GSH”.

Dabei wären nach unserer Schätzung insgesamt mehr als 35,5 Mio. Reservierungen und 48,5 Mio. Gästeprofile abrufbar gewesen. Alleine bei Motel One hätten damit schätzungsweise über 30 Mio. Reservierungen und mehr als 40 Mio. Gästeprofile abgerufen werden können, darunter auch Spitzenpolitiker*innen.

Doch was genau ist passiert?

Hotel: Check-in 🤝 Daten: Check-Out

Alte Postkarte von mehreren Hotels am Wasser, “Grüße vom Hotel am Data Lake”

Guter Schlaf ist wichtig. Das wissen auch Hotels – und versprechen mehr davon, wenn man schon vor Ankunft online eincheckt. Natürlich ist es auch günstiger für die Betreiber, Personal an der Rezeption einzusparen und stattdessen eine Maschine hinzustellen. Oder noch besser: den Check-In einfach komplett durch die Gäste auf ihren Smartphones erledigen zu lassen.

Das ist schon auch komfortabel, aber spätestens seit die Sicherheitslücken bei der Hotelkette Numa bekannt wurden, haben wir bei der Kombination aus “Online-Check-In” und “mehr Schlaf” aber doch ein paar Fragezeichen im Kopf. Denn uns interessiert natürlich: Wie funktioniert der Check-In technisch und können wir ihm vertrauen?

Spoiler: Nope, leider nicht…

Kommt mit auf eine Datenreise.

Seit dem 1. April ist Bubatz legal, Datenlecks aber weiterhin nicht

Minenarbeiter-Miniaturen auf einem übergroßen Brokolli

Kiffer aller (Bundes-)Länder vereinigt euch und jubelt, seit dem 01.04. ist Bubatz legal1. In freudiger Erwartung auf den 01.07., an dem die nächsten Regelungen aus dem Cannabis-Gesetz in Kraft treten, sprießen nun in ganz Deutschland die Cannabis Social Clubs (CSCs) aus dem Boden und brauchen zum Wachsen nicht nur Samen, Wasser und viel Licht, sondern natürlich auch gute Software. So gibt es schon jetzt eine ganze Reihe Anbieter, die den neuen Markt gerochen2 haben und speziell auf CSCs ausgerichtete Software anbieten.

Als wir davon gehört haben, hatten wir gleich so ein Kratzen im Hals und ein schlechtes Bauchgefühl – das sich leider bestätigte: Nach kurzer Zeit fanden wir ein Datenleck mit Details von mehr als 1.000 CSC-Interessierten - und das Resultat von schlechter Gesetzgebung.

Wie wir ein Bahnticket buchen wollten und am Ende 245.000 Datensätze hatten

Ein Modell einer Dampflok mit französischen und deutschen Fahnen, einem angehängten Trans-Europ-Express-Waggon. Der Zug verliert Tickets

Um die deutsch-französische Freundschaft zu feiern, haben sich Bundesverkehrsminister Wissing und sein französischer Kollege Beaune etwas Besonderes ausgedacht: Je Land 30.000 kostenlose Interrail-Tickets für Reisen in Deutschland und Frankreich für junge Erwachsene zwischen 18 und 27.

Allerdings lief beim Verteilen der Interrail-Pässe einiges schief. Im Folgenden wollen wir euch mitnehmen auf eine Reise durch die Stationen des nicht ganz so gut umgesetzten Tickets und zeigen, wie man auch nach Ende der Registrierung noch an einen Pass kommen konnte.

Und wenn wir schonmal unterwegs sind, präsentieren wir gleich mit: Eine Sicherheitslücke in einem ähnlichen Projekt auf EU-Ebene – umgsetzt von der gleichen Agentur – wodurch die Daten von rund 245.000 Registrierungen nahezu ungeschützt im Netz standen.

Bitte zurücktreten – die Türen schließen und wir fahren ab! 🚄🚃🚃🚃🚃

Geschenke, Geschenke, Geschenke!

Brennende Geschenkebox zwischen Bauklötzen

Wer Videos dreht und ins Internet stellt, freut sich über Liebe von seinen Fans – gerne auch in Form von Geschenken. Von technischem Equipment über Energydrinks bis hin zu Kleidung, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die eigene Wohnadresse sollte aber besser nirgendwo landen, wo sie übereifrige Fans oder bösartige Stalker finden könnten. Deshalb gibt es Dienste, die einem beides ermöglichen wollen: Einerseits Geschenke bekommen und andererseits seine Adresse nicht dem gesamten Internet verraten zu müssen.

Problematisch wird’s, wenn so ein Dienst dabei Mist baut und diese Adressen doch leakt. Genau das ist aber passiert. Wie es dazu kam…

⚠️ ZER-Produktwarnung: Hive Social 👉🐝👈

Beekeeper opening a beehive, colorized, 2022

Update: Die Lücken sind aktuell nicht ausnutzbar, da Hive die Server abgeschaltet hat. Mehr Details


Nach der feindlichen Übernahme von Twitter positionieren sich viele Dienste als Alternative und wachsen teilweise sehr schnell. Einer dieser Dienste ist die App “Hive Social”, die in den vergangenen Wochen die Marke von einer Million Usern überschritten hat.

Natürlich haben wir uns die App mal genauer angesehen und geschaut, wie es dabei um die IT-Sicherheit steht. Wir haben dabei eine Vielzahl von schwerwiegenden Sicherheitslücken gefunden, die wir natürlich an den Hersteller gemeldet haben. Nach mehreren Versuchen, die Verantwortlichen per E-Mail zu kontaktieren, haben wir die CEO telefonisch erreichen können. Sie hat uns dann bestätigt, dass sie den Report bekommen hat und versprochen, dass die Lücken so schnell wie möglich geschlossen werden. Nachdem wir die Verantwortlichen in den vergangenen Tagen mehrfach erinnern mussten, sagten sie zu, die Lücken innerhalb von zwei Tagen zu schließen. Nach diesen zwei Tagen waren die Lücken allerdings noch nicht geschlossen und es bestanden zum Zeitpunkt dieses Posts weiterhin schwerwiegende Sicherheitslücken in Hive Social.

⚠️ Wir raten aktuell dringend davon ab, Hive Social zu benutzen.

Auch dezentral lassen sich gut Patient*innen-Daten verlieren

Hände in Einweghandschuhen, die sich in einer Arztpraxis dem “DocCirrus Datensafe” Server nähern

Unfassbar, aber wahr: Auch in Deutschland kommt die Digitalisierung an. Mittlerweile sogar in Arztpraxen. Termine buchen, Akten durchsuchen, Krankschreibungen und Abrechnungen ausstellen – das alles kann mit einer Software erledigt werden. Die kennt dann Praxen und Patient*innen sehr gut – sehr, sehr gut sogar. Genauso unfassbar, aber leider auch wahr: Als wir uns eine dieser Softwarelösungen für Arztpraxen mal genauer angeschaut haben, hat sie sehr viele Daten verloren. Sehr, sehr viele: Von mehr als einer Million Patient*innen.

Macht doch bitte gute TikTok(-Analysen)

Dies ist ein Archiv eines Twitter-Threads.

Gerade geht mal wieder ein Report zu TikTok herum. Wir haben uns diesen genau durchgelesen: Das ist größtenteils Quatsch. Schauen wir uns die Behauptungen nacheinander an