Auf der Suche nach Corona im Berliner Untergrund
In Bussen und Bahnen steckt man sich nicht mit Corona an, behaupten die Verkehrsunternehmen immer wieder1 und starten Werbekampagnen zum “wieder einsteigen”. Das erscheint auf den ersten Blick irrational, da ÖPNV-Umgebungen viele Merkmale aufweisen, die laut RKI das Infektionsrisiko erhöhen: viele Menschen, geringe Abstände, geschlossene Räume.
Die Verbünde begründen ihr Vertrauen in die Sicherheit des ÖPNV damit, dass nur ein Bruchteil der ans RKI gemeldeten Infektionsorte Bus und Bahn betreffen.
Allerdings konnten die Gesundheitsämter mehr als 75% der Übertragungsorte gar nicht ermitteln.
Das @rki_de-Diagramm zum "Infektionsumfeld" ist noch immer gefährlich missverständlich.
— Michael Kreil (@MichaelKreil) January 18, 2021
Ich habe das mal repariert: https://t.co/cCNwlmHb6S pic.twitter.com/iGHMgNpHDj
Der ÖPNV ist ein idealer “versteckter” Übertragungsort: Viele Zufallsbegegnungen mit ständig wechselnden, unbekannten Menschen. Es ist damit unmöglich, ein Kontakttagebuch zu führen und diese Kontakte dem Gesundheitsamt mitzuteilen.
Um die tatsächliche Gefahr einschätzen zu können, überlegten wir uns also, wie wir bessere Daten über Coronafälle im ÖPNV erfassen können.
Nach kurzer Überlegung, uns selbst in die Bahn zu stellen und die Leute zu fragen, ob sie Corona haben und dabei unsere Gesundheit zu gefährden, hatten wir eine sehr viel bessere Idee…