Wir wissen mittlerweile, dass es kein Spaß ist, Testzentren anzuschauen. Diesmal war es aber besonders anstrengend: Ganze drei Mal mussten wir dem BSI Sicherheitslücken bei dem gleichen Unternehmen melden. Schnallt euch an für eine Achterbahnfahrt der Software-Katastrophen.
Spielt denselben Song nochmal! Neeeeeeein! Wir haben mittlerweile das vierte Testzentrums-Datenleck in drei Monaten gefunden und sind einfach nur noch genervt. Diesmal geht es um das Unternehmen Medican, gegen das die Staatsanwaltschaft wegen falsch gemeldeter Testzahlen ermittelt.
Was haben Berlin, Ravensburg und München gemeinsam? Sie haben Testzentren, die mit der gleichen Software arbeiten. Und wenn wir über Testzentren schreiben, ist es leider wenig überraschend, dass es mal wieder um ein Datenleck geht. Betroffen sind diesmal mehr als 80.000 Testergebnisse bei vier verschiedenen Testzentrums-Firmen.
Was viele zum Thema Kurzstrecken-Flüge nicht im Blick haben: Innerhalb Deutschlands werden über Nacht immer noch viele Briefe mit dem Flugzeug transportiert. 🧵
Wir verschicken ja manchmal Post zwischen unseren “Standorten” und haben uns jetzt mal den Spaß gemacht, den Weg eines Briefs von Ulm nach Berlin zu verfolgen – über die Nachtluftpost-Strecke STR–BER:
Supermarkt-Lieferdienste sind in der Pandemie sehr beliebt. Neben den Klassikern sind jetzt Dienste neu im Spiel, die in unter einer Stunde liefern. Einer davon ist Gorillas – hier bekam man nicht nur die bestellten Äpfel und Müsliriegel in 10 Minuten, sondern genauso schnell auch die Daten aller Kund*innen.
Wie das passieren konnte? Leider mal wieder viel zu einfach. Hier die ganze Geschichte von vorne:
Wir wollten ja eigentlich nichts mehr mit Corona machen, aber dann kam ein Testzentrum dazwischen. 🙄
Es begann ähnlich wie das letzte Mal: Ein zerforschungs-Angehöriger war beim Corona-Schnelltest und bekam danach eine E-Mail mit einem Link zu seinem Ergebnis.
Das kam ihm irgendwie fischig 🐟 vor, also haben wir uns das mal angeschaut.
Vor einiger Zeit haben wir unsbereitsClubhouse angeschaut.
Nun gibt es einen neuen, bislang sehr exklusiven deutschen Stern am Audio-Chat-Himmel: Dive – dieser Klon von Clubhouse legt laut Gründer*innen besonders großen Wert auf Datenschutz.
Nachdem ein Zerforschungsmitglied eine Einladung für Dive bekommen hat, haben wir routinemäßig mal in den Datenverkehr geschaut und leider schon wieder Schlimmes gefunden.
Nur so viel schonmal: Viel besser als Clubhouse ist das nicht.
Update: Inzwischen hat #LucaApp die Lizenz auf eine GPLv3 geändert und die fehlenden Lizenzhinweise bei manchen der Files ergänzt.
#LucaApp hatte nach viel Kritik und gutem Zureden angekündigt, ihre App zu OpenSourcen. Nun tauchte das erste Repository auf – mit der schlimmsten Lizenz, die wir seit Langem gelesen haben. Nur Betrachtung, keine Veränderung, keine Mirrors, etc. 🧵
Wie wir nur mal kurz einen Corona-Test machen wollten und versehentlich in ein Nest voller Sicherheitslücken gefallen sind.
Seit dem 8. März gibt es in Berlin »kostenlose Bürger*innen-Tests«. Über das Portal test-to-go.berlin kann man ein Testzentrum finden und einen Termin buchen.
Schon kurz nach Veröffentlichung der Testzentren-Übersicht der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung waren wir irritiert: Alles an diesem Online-Portal machte auf uns den Eindruck, doch etwas hastig zusammengestrickt worden zu sein – und das nach nur einem Jahr Pandemie.
Anscheinend ist Internet für das @SenGPG immer noch Neuland und sie haben noch nie von Domainsquatting gehört, denn jetzttesten.berlin sowie tests-to-go.berlin (& test2go & tests2go & test-togo …) sind noch frei. Das ist besonders bei mündlicher Weitergabe problematisch. pic.twitter.com/Ai9avSldvo
Da wir ohnehin einen Test machen wollten, konnten wir dieses neue Angebot gleich mal ausprobieren.
Am Testzentrum angekommen wunderten wir uns, dass wir sehr energisch auf die Online-Registrierung hingewiesen wurden.
Wir standen doch schon am Eingang!
Aufgrund der Menge persönlicher Daten, die in der WebApp abgefragt wurden, hätten wir eine Online-Erfassung eigentlich gern vermieden.
Nach dem Test freuten wir uns nicht nur über das negative Ergebnis – sondern guckten dabei, wie üblich, auch kurz mit auf den Datenverkehr. Bei einigen URLs hatten wir schon im ersten Moment ein mulmiges Gefühl. Das mulmige Gefühl würde in den nächsten Minuten blankem Entsetzen weichen.
Kennt ihr Flink? Das ist eins der neuerdings auftauchenden Startups, die Einkäufe nach Hause liefern. Produkte in der App wählen, bezahlen und in unter 10 Minuten ist ein*e Fahrradkurier*in bei euch. Dafür gab es auch vor ein paar Tagen erst ordentlich Funding.
Als wir uns die App angeschaut haben, haben wir Erschreckendes festgestellt.